Vor nunmehr zwei Wochen wurde die angekündigte Tages-Rundtour mit dem Rad entlang der Sieg und der Agger durchgeführt. Aufgrund der unbeständigen Witterung am 16. Mai 2018 hatten die Männer richtig entschieden und den Ausflug auf Donnerstag den 17. Mai verschoben.
Bei noch frischen Temperaturen, aber sich durchsetzendem Sonnenschein starteten sechs Radler um halb elf in den Siegauen nahe Hennef links der Sieg Richtung Siegmündung. Die Siegauen mit dem restlichen Auenwald sind seit 1986 mit einer Fläche von ca. 450 ha als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das dient vor allem dem Schutz von über 200 teilweise seltenen Vogelarten in diesem Überschwemmungsgebiet. Vor der Weiterfahrt zur Mündung mußte die Sieg nahe Bergheim mit der Fähre „St. Adelheit“ überquert werden. Das ist die einzig erhalten gebliebene Fähre an der Sieg und auch die einzige Einmann-Gierfähre Deutschlands. Diese umweltfreundliche Verkehrsverbindung funktioniert ausschließlich mit Hilfe der Strömungskraft. Weiter ging die Fahrt auf unbefestigten schmalen Wegen durch den urwüchsigen Auenwald, vorbei an vielen Nebenarmen der Sieg bis zur Mündung am Rhein. Bei einer kurzen Rast im Kiesbett am Ufer wurde die Ruhe nur von vorbeiziehenden Container-und Kabinenschiffen unterbrochen.
Nun fuhr die Gruppe rechts der Sieg flußaufwärts, vorbei an Siegburg und Troisdorf und dann entlang der Agger bis nach Lohmar. Nach der bis dahin flachen Strecke mußte mit Rücksicht auf die beiden Radler ohne elektrische Unterstützung streckenweise geschoben werden, um letztendlich über einen Höhenzug die Zeithstraße zu erreichen, die im Mittelalter als Fernhandelsweg von Bonn nach Dortmund verlief. Damit war der höchste Punkt der Tour geschafft und es ging nur noch bergab, durch ein großes bewaldetes Wasserschutzgebiet bis zur Staumauer der Wahnbachtalsperre. Die Talsperre wurde 1954-1958 erbaut, ist ca. 6 km lang, und dient ausschließlich der Trinkwasserversorgung für Bonn, den Rhein-Sieg-Kreis und Ahrweiler. Vorbei am Kloster Seligenthal erreichte man wieder die Sieg und gönnte sich eine Belohnung in Form von Kaffee und Apfelkuchen im Radlertreff „Sieglinde“. Es war eine abwechslungsreiche Tour über 55 km mit vielen neuen Eindrücken, fast immer abseits vom Autoverkehr, und Petrus hatte für wunderbares Wetter gesorgt.
Text und Fotos: U.Schmidt