Backesfest Neitersen 2018 – Ein Vereins-, Dorf-, Volksfest

NEITERSEN – Backesfest in Neitersen – Vereins-, Dorf-, Volksfest – Aus einer kleinen Aktion wurde in Neitersen schon fast ein Volksfest. Als Backesfest, in der Veranstaltungsreihe der Gemeinden zum Gedenken an Friedrich-Wilhelm Raiffeisen, war das Treiben in Neitersen, in der Fladersbach, vorgesehen. Die Ortsgemeinde unter Ortsbürgermeister Horst Klein hatte aufgerufen und alle machten mit.

In seiner Begrüßung hob Horst Klein die Gründe zur Festlichkeit heraus. Im Jahr des 200. Geburtstages von Friedrich Wilhelm Raiffeisen wolle man auch seitens Neitersen mit einem Backesfest an den Genossenschaftsgründer und ehemaligen Bürgermeister von Weyerbusch und Flammersfeld erinnern. Die Gemeinde Neitersen gehörte früher zum Amt Weyerbusch, der Ortsteil Neiterschen zum Amt Flammersfeld. So war Raiffeisen in seiner Zeit als Bürgermeister für alle Ortsteile der heutigen Ortsgemeinde zuständig. Im Ortsteil Fladersbach wurde in seiner Zeit eine Schule gebaut. Vor dem Gebäude erinnert noch heute eine Tafel an Raiffeisen.

So habe man sich allseits dazu entschlossen das Backesfest auch hier stattfinden zu lassen. In der Gartenstraße 22, im Hof von Marina Pelz und Monika Frenzer, dem früheren „Anches-Haus“, wurde der alte Backes nach seiner Renovierung wieder angestocht. Im Hof, auf dem gegenüberliegenden Dorfplatz und in der Gartenstraße selbst wurde das bunte Fest gefeiert. Zum Gelingen trugen viele Vereine und Gruppierungen aus der Gemeinde bei. Die Hofbesitzerinnen putzten Haus und Hof zu einem historischen Schmuckstück heraus. Alte Gebrauchsgegenstände erinnerten an die „Guten alten Zeiten“. Da stand die Kaufmannswaage, die die Jüngsten staunen ließen. Der Kinderwagen aus der Kriegs- und Nachkriegszeit verfehlte nicht die Erinnerung.

Für den musikalischen Rahmen sorgten das Alphornduo Westerwald mit Hans Hammer aus Altenkirchen und Guntram Kochhäuser aus Weyerbusch, Hans Hammer und Ehefrau Gertrud mit ihren Drehorgeln sowie der Wiedbachtaler Frauenchor unter der Leitung von Christiane Oettgen und die Chorgemeinschaft AlFoNe unter der Leitung von Günter Brandenburger.

Für die Kinder gab es historische Spiele und einen Streichelzoo, für die älteren Semester eine Reihe von Oldtimertraktoren. Verkaufs- und Präsentationsstände, eine Ausstellung zu Raiffeisen und eine Tombola runden das Programm ab. Dreh- und Angelpunkt war aber unbestritten der Backes den ganzen Tag über. Nach alter Väter Sitte frönte dort Klaus Kölschbach dem Handwerk des Bäckers nach. Unter den wachsamen, fragenden und staunenden Augen der Backesbesucher schob der Ortsbürgermeister von Rott einen Laib Brot nach dem anderen in den Ofen. In der Menge war es am Ende des Tages noch zu wenig, wollten doch viele Festbesucher sich nicht die Möglichkeit entgehen lassen, frisches und knuspriges Brot mitzunehmen.

Aus einen kleinen, gemütlichen Backesfest war bis Mittag ein Dorffest geworden und hatte sich zum Ende hin zum kleinen Volksfest entwickelt. (wwa)

Fotos: Renate Wachow und Udo Schmidt.