Herbstliche Wanderung rund um Marienstatt

Zum sportlichen Abschluss des Jahres 2018 hatten wir zu einer herbstlichen Wanderung rund um Marienstatt eingeladen. Wir trafen uns mit zwölf unternehmungslustigen Senioren bei kühlem aber trockenem Wetter am Donnerstag dem 15. November und starteten den Rundweg am Parkplatz vor der alten Steinbrücke an der Großen Nister. Um auch mal andere wenig begangene Pfade kennenzulernen, führte uns die Route an der Rückfront des Klosters entlang, vorbei an der Annakapelle, mitten durch das Schulgelände des privaten Gymnasiums der Zisterzienserabtei, durch das offene Treppenhaus über mehrere Etagen schnell nach oben und dann über eine Wiese, vorbei an Jahrhunderte alten Eichen bis auf den Limbacher Kirchweg. Oben auf der Höhe genießen wir den schönen Blick auf das Tal der Kleinen Nister mit Limbach, weiter oben Malberg und den Barbaraturm am Horizont. Weiter geht es teilweise über den Druidensteig nur noch leicht bergauf und am Assberg (327m) haben wir den höchsten Punkt der Wanderung erreicht. Hier biegen wir ab, überqueren den Westerwaldsteig und stehen dann vor dem Eingang zur Dachschiefergrube Assberg, die größte ihrer Art im Westerwald. Hier wurde von 1548-1803 in 20m Tiefe Schiefer abgebaut, mit dem nachweislich die Dächer des Klosters und des Hachenburger Schlosses gedeckt wurden. Dank Bewegungsmeldern und ausreichender Beleuchtung ist die Grube über eingebaute Stahltreppen jederzeit gefahrlos begehbar.
Zurück ins Tal haben wir einen bequemen Waldweg in Serpentinen durch einen herrlichen Buchenwald dem extrem steilen Treppensteig ohne Geländer vorgezogen, um den Abstieg unfallfrei zu ermöglichen. Wir überqueren die Nister und erreichen nach einem knackigen Anstieg den Asterter Kirchweg, gehen Richtung Kloster am Kaiserlichen Friedhof vorbei, wo während der Koalitionskriege (1792-1797) insgesamt 636 überwiegend österreichische Soldaten beerdigt wurden, die im Kampf gegen das französische Heer gefallen sind. Während dieser Zeit war das Kloster zum Militärlazarett umfunktioniert.
Für einen wirklich fantastischen Blick über die komplette Klosteranlage machten wir kurz vor dem Ziel noch einen mühsamen aber unbedingt lohnenswerten Abstecher zur „Schönen Aussicht“. Es ist die einzige Stelle, an der man sowohl das Kloster als auch das Hachenburger Schloss gleichzeitig im Blick hat. Zurück an der Kreuzung reicht noch die Kraft für einen Schlenker über den „Klosterspaziergang“, der uns rund um die Felsen der ehemaligen Burg Vroneck an der Nister entlang wieder an die alte Steinbrücke und zum Parkplatz führt. Nach fast drei Stunden und neun Kilometern auf Schusters Rappen lockte dann das klösterliche Brauhaus mit herzhaften Speisen und Selbstgebrautem. Auch für Marienstattkenner war es eine interessante Wanderung auf teilweise unbekannten Wegen und ein schöner Abschluss der Aktivitäten im ersten Jahr vom Nedderscher DorfStammtisch „60plus-mitten im Leben“.

Text und Fotos: U.Schmidt