Jagdgenossenschaft Neitersen

Alle Grundbesitzer in Neitersen, deren Flächen als „bejagbare“ Flächen vom Katasteramt ausgewiesen werden, bilden zusammen die Jagdgenossenschaft. Die bejagbare Fläche (im Wesentlichen alle Feld-, Wiesen- und Waldflächen außerhalb der bebauten Ortslage) hat eine Größe von 499 ha, davon gehören 90 ha zur Jagdgenossenschaft Neiterschen-Schöneberg. Die restlichen 409 ha bilden das Jagdrevier Neitersen, welches einen Waldanteil von etwa 120 ha hat.
Die Jagdgenossenschaft Neitersen bildete sich aufgrund der damals neuen gesetzlichen Regelungen am 10.September 1953. Schon in dieser ersten Versammlung wurde sich darauf geeinigt, den Jagdpachtreinerlös nicht an die Mitglieder auszuzahlen, sondern für den Feld- und Wirtschaftswegebau zu verwenden. So ist es bis auf die ein oder andere kleine Anschaffung für die Dorfgemeinschaft bis zum heutigen Tage geblieben. Eine Ausnahme von dieser Regelung bildet die in den letzten 10 Jahren durchgeführte Flurbereinigung. Der nicht unerhebliche Eigenanteil für diese Maßnahme wurde auch aus den Rücklagen der Jagdkasse übernommen.
Den Jagdvorstand bilden derzeit Heinz Hähr als Vorsitzender und die beiden Beisitzer Tim Bettgenhäuser und Markus Haas. Seit vielen Jahrzehnten ist die Jagd in Neitersen an Jäger aus unserem Dorf verpachtet.
Während in früheren Jahren Feldhase, Rebhuhn, Fasan und das Reh die wichtigsten Wildarten waren, so sind es heute Rehe, Wildschweine und die Füchse. Eine Besonderheit in unserem Jagdrevier ist der hohe Bestand an Feldhasen, der von vielen auswärtigen Jägern erstaunt zur Kenntnis genommen wird. Auch Wildkaninchen und Dachse konnten sich an einigen wenigen Stellen immer in ihren Behausungen behaupten.
Der mit der Jagdgenossenschaft vereinbarte Abschussplan sieht jährlich 30 Stück Rehwild vor, welche auch von den Jägern erlegt werden ohne dass dadurch der Bestand gefährdet wäre. Sehr viel Zeit und Energie müssen die Jäger bei der Bejagung des Schwarzwildes aufweisen. Aufgrund der aktuellen Entwicklung (große Maisflächen, Seuchengefahr) wird diese Aufgabe immer wichtiger.
Als besondere Wildtiere können in unserem Revier der Rotmilan, der Kolkrabe und auch der Uhu beobachtet bzw. oftmals nur gehört werden.
Über die örtlichen Jäger können interessierte Bürger auch fachgerecht zerlegtes Wildfleisch von Reh und Wildschwein erwerben. Es handelt sich dabei natürlich um ein sehr nachhaltiges und hochwertiges Fleisch von Tieren, die in der freien Natur gelebt haben und das ohne lange Transportwege zum Endverbraucher gelangt.

Text: F. Bettgenhäuser