Die Radfahrergruppe der DorfStammtischbrüder hatte sich am Freitag dem 25. Oktober 2019 einen wunderschönen sonnigen Spätherbsttag ausgesucht, um in unserer näheren Heimat den „Rundweg Puderbacher Land“ kennenzulernen. Dieser Rundweg führt über die Höhen des Niederwesterwaldes, aber auch durch mehrere reizvolle Bachtäler, und hat mit 759 Höhenmetern auch einen gewissen sportlichen Anspruch, dem jedoch alle fünf Senioren mit elektrischer Unterstützung gerecht wurden.
Wir starteten vormittags in Neitersen an der Wiedhalle und erreichten fast am Ende der Langguck den Einstieg in den Rundkurs, der auf der gesamten Strecke sehr gut beschildert ist. Von Niederwambach führte die Strecke mit leichtem Anstieg durch das sehr idyllische und enge Tal des Rodenbaches, vorbei an Teichanlagen und Wochenendhäusern bis hoch nach Lautzert. Auf Wirtschafts- und Waldwegen mal bergab und bergauf vorbei an Oberdreis und Woldert bis hinunter nach Raubach. Wahrscheinlich war ein Rotdorn schuld daran, daß wir eine Zwangspause einlegen mußten, um einen Plattfuß am Vorderrad zu reparieren. Aber wir waren mit Flicken und Werkzeug bestens ausgerüstet, so daß diese Panne eine fast willkommene Abwechslung darstellte.
Am höchsten Punkt der Rundtour (366 m) zwischen Urbach und Linkenbach wurden wir mit einer phantastischen Aussicht über die wirklich beeindruckende Landschaft unseres schönen Westerwaldes belohnt. Mit dem Erreichen des überwiegend naturbelassenen Grenzbachtales hatten wir eine fast zehn Kilometer lange leicht abschüssige, aber teilweise nur grob geschotterte Wegstrecke vor uns, die uns vorbei an der Grenzbachmühle, der Pleckhausermühle, vorbei am bekannten Klettersteig am Hölderstein bis nach Döttesfeld ins Wiedtal führte. Hier hatten wir bei angenehmen herbstlichen Temperaturen und einem sonnigen Tag den tiefsten Punkt (171 m) der Rundfahrt erreicht. Von hier aus fuhren wir entgegen der Beschilderung nicht wieder hoch zur Langguck, sondern auf schmalen Pfaden dicht entlang der Wied über Seelbach bis nach Obernau, um eine wunderschöne Rundfahrt über 58 km bei einer leckeren Pizza und einem kühlen Kölsch ausklingen zu lassen. Alle waren der Meinung, daß dieser Rundweg ein Sahnestückchen in unserer Heimat ist, abseits vielbefahrener Straßen, wenn man wirklich naturnah Radfahren möchte.
Text und Fotos: U.Schmidt