Wertvolle Eichen aus Neitersen werden versteigert

Wer dieser Tage ein paar Sonnenstrahlen auf einem Spaziergang im Feld einfangen wollte, der sah sicher plötzlich diese ungewöhnlich dicken Baumstämme am Wegesrand liegen.
Wo kommen die denn her? Und was soll daraus werden?
Die Waldinteressenten haben sich dieses Jahr dazu entschlossen, einige der sehr schönen und mehrere Hundert Jahre alten Eichen fachgerecht zu fällen.
Warum werden so schöne Bäume gefällt? Auch Bäume haben einen Lebenszyklus und ab einem gewissen Stadium wird es nicht mehr besser, sondern nur noch schlechter mit dem Zustand des Baumes und mit der Qualität des Holzes. Die gefällten Eichen sind zwischen 200 und 300 Jahre alt und werden nicht mehr weiterwachsen. Eine Eiche hatte schon einen starken Ast abgeworfen und es besteht auch die Gefahr, dass sich noch Trockenschäden aus den beiden letzten Jahren bemerkbar machen. Daher wurden die Bäume gefällt
Sie werden nun in den nächsten Tagen mit einem LKW nach Boppard an den Rhein gefahren. Hier findet eine große Auktion für Wertholzbäume aus ganz Rheinland-Pfalz statt. Es kommen zahlreiche Käufer, auch aus dem benachbarten Ausland, und bieten für diese Baumstämme, aus denen mal etwas Besonderes gefertigt werden soll. Das Eichenholz wird dann z.B. als Parkettholz oder als Furnierholz für die Möbelindustrie weiterverarbeitet. Aber auch die Franzosen decken sich auf dieser Versteigerung mit hochwertigen Eichenhölzern für die Herstellung ihre Rotweinfässer ein.
Sowohl der zuständige Förster als auch der Holzrücker waren ganz erstaunt über unsere starken Eichen. Originalton von Förster Jan Teubler: "Ich hätte nicht gedacht, daß es so starke und schöne Eichen im Westerwald gibt!". Der dickste der neun Eichenstämme ist sechs Meter lang und wiegt fünf Tonnen.
Keine Angst, wir haben zwar noch mehr so schöne Eichen in Neitersen, aber diese bleiben für die nächste Generation stehen, hoffentlich bleiben sie gesund.
Und wo eine Große geht, kommen sofort ganz viele Kleine nach und liefern sich einen Wettlauf mit ihren Baumgeschwistern in Richtung Sonne.

 

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Text. F. Bettgenhäuser