Die Fusionsvereinbarung ist unterschrieben

Die beiden Ortsbürgermeister Horst Klein (Neitersen) und Helmut Müller (Obernau), unterzeichneten im Beisein der Ortsbeigeordneten und VG-Bürgermeister Fred Jüngerich sowie Sonja Hackbeil und Eugen Schmidt als Vertreter der Verbandsgemeindeverwaltung, die Fusionsvereinbarung beider Ortsgemeinden, die zum 1. Januar 2021 in Kraft treten soll.
Die Ortsgemeinderäte von Neitersen und Obernau trafen sich dazu am Freitag, 28. Februar 2020 im „Ristorante La Fonte“ in Obernau, um ihre freiwillige „Hochzeitsvereinbarung“ für eine Fusion beider Orte zu unterzeichnen. Ein roter Teppich im Eingangsbereich deutete schon auf eine besondere Veranstaltung hin, und im Innenraum ließ eine festlich dekorierte Tafel mit Blumengestecken auf den Tischen eine richtige Hochzeitszeremonie erwarten. Beide Ortsgemeinderäte hatten dem Vorhaben zuvor am 10. Februar (Obernau) und am 13. Februar (Neitersen) einstimmig ihren Segen gegeben, bei einer Enthaltung im Neiterser Rat. Wenn das Land Rheinland-Pfalz zustimmt, und hiervon ist auszugehen, wird die Fusion beider Dörfer als zukünftige Ortsgemeinde Neitersen zum 1. Januar 2021 rechtskräftig. Mit über 1000 Einwohnern zählt Neitersen dann zu den fünf größten Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld im Raiffeisenland. Dadurch schrumpft die Zahl von bisher 68 Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde auf 67. Die Ortsbürgermeister Helmut Müller und Horst Klein begrüßten unter den Gästen auch den ehemaligen Ortsbürgermeister und Ehrenbürger von Neitersen, Artur Schuh, sowie Manfred Maurer, den ehemaligen Beigeordneten der VG Flammersfeld.
Die ersten Treffen und Vorgespräche zu einer möglichen Fusion fanden bereits im Sommer 2018 statt. Nach einem wegweisenden Termin bei der Landesregierung in Mainz im Herbst 2019, bei dem die beiden Ortsbürgermeister und die Vertreter der Verbandsgemeindeverwaltung  mit offenen Türen empfangen wurden, folgte am 22. Januar 2020 eine gemeinsame Bürgerversammlung der Einwohner von Neitersen und Obernau in der Wiedhalle. Nach weiteren Gesprächen innerhalb den Ortsgemeinden, so Horst Klein, waren sich die beiden Dörfer einig, daß sie fusionieren möchten. Beide Ortsgemeinden bedanken sich schon jetzt beim Land Rheinland-Pfalz für das zugesagte Hochzeitsgeschenk in Form von 200.000 Euro als „Entschuldungshilfe“. Im Zuge der Vereinbarung gibt es nun bis zum 1. Januar 2021 noch einiges zu tun, weiß Fred Jüngerich aus Erfahrung mit der absolvierten Fusion der beiden Verbandsgemeinden Flammersfeld und Altenkirchen zu berichten. Er war auch immer ein Befürworter der Zusammenlegung, zählte zu den ersten Gratulanten und dankte den Verantwortlichen für immer ehrliche und faire Zusammenarbeit zu diesem mutigen Schritt: „Fusionen sind, und das weiß ich selbst, keine Selbstverständlichkeit und sie sind Einzelfallabhängig. Ich wünsche der Ortsgemeinde für die Zukunft alles Gute.“
Zum Abschluss der harmonisch verlaufenen Veranstaltung wurde zwar aus Kostengründen auf ein mehrgängiges Hochzeitsmenü verzichtet, aber die Familienpizza, brüderlich geteilt, mundete allen vorzüglich.
Nun kann im Herbst für die bisherigen alten Gemeinden eine Kommunalwahl anberaumt werden, bei der der neue Ortsbürgermeister und der neue auf 16 Mitglieder erweiterte Gemeinderat sowie ein Ortsvorsteher für Obernau bestimmt werden.
Der Diplom-Archivar Daniel Schneider aus Hilgenroth hat jetzt noch die Aufgabe, für die neue Gemeinde ein neues Wappen zu entwerfen, dessen Symbole den Wünschen der beiden alten Räte aber auch den Vorgaben der Heraldik gerecht werden

Text und Fotos: U.Schmidt