Weitere Obstbäume in den Ortsteilen gepflanzt.

Nach der Aktion „Obstbaum-Jahrhundert-Zählung 2013“ wurden im April 2021 von der Gemeinde Neitersen weitere zehn landschaftstypische hochstämmige Obstbäume incl. Zubehör (Pfähle, Wurzeldraht, Stammschutz und Kokosstrick) bei der Kreisverwaltung in Altenkirchen in Empfang genommen.
Unter anderem waren es alte Apfelsorten wie Luxemburger Renette, Kaiser Wilhelm, Rheinischer Bohnapfel, Schöner von Herrnhut und Krügers Dickstiel, die von fleißigen Bürgern in der Gemarkung Neitersen fachgerecht eingepflanzt wurden. Im Ortsteil Obernau wurde der alte Baumbestand einer Streuobstwiese mit jungen Bäumen ergänzt, in Neitersen fanden sich geeignete Plätze an den Wirtschaftswegen oberhalb vom Flugplatz und in Niederölfen stellte ein Bürger sein privates Gelände zur Verfügung. Ein herzliches „Dankeschön“ der Ortsgemeinde geht an alle Helferinnen und Helfer für ihren freiwilligen Einsatz, insbesondere an Mirko Müller, die Familie Schreiner sowie Frank und Tim Bettgenhäuser, die nicht nur mit Hacke und Spaten, sondern auch mit einem kleinen Bagger die Arbeiten ausführten.
Alle Bäume wurden in einer Obstbaumschule in Daaden veredelt und aufgezogen, wodurch eine bestmögliche Anpassung der Pflanzen an heimische Böden und Klimaverhältnisse garantiert ist.
Ausgangspunkt zu diesem Projekt zum 200-jährigen Bestehen des Landkreises Altenkirchen ist eine Obstbaumzählung des „Königlich Preußischen Staates“ vom 1. Dezember 1913, also vor mehr als Hundert Jahren. Die damaligen Zahlen sind für uns heute verblüffend, hatten doch die meisten landwirtschaftlichen Familien 20-50 eigene Obstbäume zur Selbstverpflegung und zum Verkauf der Früchte. So hatte zum Beispiel jeder viehhaltende Haushalt in Neiterschen und Niederölfen mehr als 25 Obstbäume in ihren Gärten und Wiesen stehen.
Die aktuellen Pflanzaktionen in den letzten Jahren sollen natürlich dazu beitragen, unsere schöne Kulturlandschaft zu erhalten und neu zu entwickeln. Darüber hinaus ist gerade in Coronazeiten allen wieder bewusst geworden, wie wertvoll unsere Natur und die wunderschöne Westerwälder Landschaft für unser Wohlbefinden und das Leben auf dem Land ist. Auch dazu leistet dieses kreisweite Projekt einen unschätzbaren Beitrag.

Text: U. Schmidt, Fotos: privat