Blütenpracht auf unserem Friedhof in Neitersen

In den letzten Jahren konnte eine merkliche Veränderung des Erscheinungsbildes auch auf unserem Friedhof in Neitersen beobachtet werden. Alternative Bestattungsformen wie Urnengräber oder Wiesengräber nehmen zu, so dass der Friedhof nicht mehr allein von klassisch eingefassten Einzel- und Doppelgräbern mit wechselnder Bepflanzung geprägt ist. Durch die geänderten Formen der Bestattung haben die Freiflächen zugenommen, welche als Rasenflächen gepflegt werden.

Diese artenarmen Rasenflächen sind einerseits pflegeintensiv und bieten andererseits kaum Lebensraum für Vögel, blütenbesuchende Insekten, Schmetterlinge, Bienen und Kleinsäuger. Gerade vor dem aktuellen Hintergrund des Klimaschutzes und der schwindenden Artenvielfalt hat auch unsere Gemeinde mit wenig Aufwand auf Teilflächen des unteren alten Friedhofes einen Beitrag zur Steigerung der biologischen Vielfalt geleistet. Damit wird sowohl die Attraktivität der Friedhofsflächen und ihr ökologischer Wert für Insekten und Bienen gesteigert und gleichzeitig der Arbeitsaufwand für die Pflege reduziert.

Aus diesen Gründen wurde auch in Neitersen der Aufruf der unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Altenkirchen “Blühende Friedhöfe“ umgesetzt. Im Mai 2021 wurden durch den Bauhof der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld die Pflanzflächen angelegt. Das Saatgut für die beiden insgesamt fast 300m² großen Flächen wurde von der Kreisverwaltung kostenlos zur Verfügung gestellt. Nach dem Einsäen haben unsere beiden Gemeindearbeiter die Flächen regelmäßig gewässert, damit der Samen keimen und aufgehen konnte.

Nun, ab Juli, können sich sowohl die Friedhofsbesucher als auch die Tierwelt an der wunderschönen und vielfältigen Blütenpracht erfreuen. Die Ortsgemeinde hat damit auf den Flächen auf dem Friedhof ein Betätigungsfeld für die Insekten geschaffen und plant, auch die großen seitlichen Grünstreifen entlang der B256 im Ortsteil Obernau im kommenden Jahr 2022 als Blühflächen anzulegen. Auch ist zu beobachten, dass einige private Flächen vor den Wohnhäusern und an den Feldrändern mit Wildblumen eingesät wurden. Das ist sehr nachahmenswert und zeigt uns, dass auch im Industrieort Neitersen einiges für die Natur und die Erhaltung der Umwelt getan wird.

Text u. Fotos: U. Schmidt