Winter 2020/21 mit viel Wasser in Wald und Flur

„Wann wird’s mal wieder richtig Winter?“ So könnte man analog dem früheren Song von Rudi Carrell in diesen ersten Wochen des Jahres 2021 fragen. Der Januar war geprägt von Regen, Schneeregen, Schnee, wenig Frost, kaum Sonne und letztendlich vom Hochwasser in der Wied.

Die von den Kindern erbauten Schneemänner erfreuten sich meist nur einer sehr kurzen Lebenszeit. Frostperioden mit nur wenigen Grad unter Null wechselten sich innerhalb drei bis vier Tagen immer mit Warmfronten bei Temperaturen von bis zu 10 Grad Celsius ab. Letztendlich kamen aber die reichlichen Niederschläge, sogar deutlich über dem Soll für den Monat Januar, den ausgetrockneten Böden in unseren Wäldern und Feldern zugute.

„Land unter“ hieß es in den letzten Januartagen im Bereich der Wied. Der anhaltende Regen verbunden mit der Schneeschmelze ließen den Wasserpegel der Wied zwischen Donnerstag 28. Januar 2021 und Freitagabend innerhalb 36 Stunden um über 1,50 Meter ansteigen. Die Wiedauen zwischen Altenkirchen und Neitersen hatten sich schnell in eine einzige Seenlandschaft verwandelt.

Bereits am Donnerstagabend begann für die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Neitersen der „Kampf“ gegen die Wassermassen. Die Feuerwehr musste zu überfluteten Straßen in den Hasenwinkel, die Bachstraße und die B256 im Bereich der Rheinstraße ausrücken, um die mit Blättern und Ästen verstopften Einlaufschächte der Straßenentwässerung zu öffnen, um damit ein weiteres Aufstauen zu verhindern. Die Kameraden der Feuerwehr waren noch am Freitag bis in die Nachmittagsstunden im Einsatz, denn der immer noch steigende Wasserpegel machte die Sperrung der Südstraße Richtung Neiterschen zwischen dem Bahnübergang und den Brücken notwendig.

Durch den immer zeitnahen Einsatz der ausschließlich ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute konnten auch diesmal wieder größere Schäden und Behinderungen des Verkehrs vermieden werden.

Schließlich hatten die Kameraden innerhalb von acht Tagen zwei große Einsatzlagen zu bearbeiten: war es eine Woche zuvor der Vollbrand eines Wintergartens in der Sonnenstraße im Ortsbezirk Obernau, so forderte nun der Dauerregen ihre Alarmierung. Dafür, dass diese Einsatzkräfte den Dienst neben ihrem Beruf ausüben und oft auf Freizeit verzichten, gebührt ihnen Dank und Anerkennung der Bevölkerung.

Text u. Fotos: U. Schmidt

 

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